Jeden 3. Dienstag im Monat 18.30 Uhr, Beginn 15.07.2025
Nachbarschaftsladen Stephans, Stendaler Str. 9, 10559 Berlin

Datum | Teilnehmer |
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15.07.2025 | |
19.08.2025 | |
16.09.2025 | |
21.10.2025 | |
18.11.2025 | |
16.12.2025 |
Jeden 3. Dienstag im Monat 18.30 Uhr, Beginn 15.07.2025
Nachbarschaftsladen Stephans, Stendaler Str. 9, 10559 Berlin
Datum | Teilnehmer |
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15.07.2025 | |
19.08.2025 | |
16.09.2025 | |
21.10.2025 | |
18.11.2025 | |
16.12.2025 |
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Es ging einmal ein Schweineohr, aus süßem Blätterteig hervor. Dann tauchte es in Zuckerguss und kam dabei zu einem Schluss: Es sei so süß und zart und fein und habe nichts von einem Schwein. Auch käm der Sinn von einem Ohr ihm ziemlich unverständlich vor. |
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In eine kühle Flasche Bier verliebte sich ein Korkenzieh’r und mühte sich dann unverdrossen; doch sie blieb ungerührt verschlossen. Er meint‘, sie öffne sich, die Hulde, wenn er sich nur genug gedulde, und merkt nicht, dass es sich nicht lohne. Alles nur Blech – das war die Krone! |
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Es war einmal ein Hängeschloss das dachte: „was ist mit mir los? Mein Leben ist so eingeschränkt Ich fühle mich so angehängt. Wie gern wär‘ ich ein Königsschloss So schön und stolz und riesengroß! Denn ich bin stark, wenn man mich lässt – doch hält die Kellertür mich fest.“ |
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Es trennte sich ein Saxophon von seinem schönsten Kammerton. Doch kaum war der in weiter Ferne hätt‘ ihn zurück das Saxo gerne. Der Ton jedoch klang immer weiter und dachte bei sich hell und heiter, daß er ein höh’res Herz sich nimmt. Da war das Saxophon verstimmt. |
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Es war einmal ein Ausziehtisch bei seinen Gästen wählerisch. Er konnte keine Kinder leiden, weil die so laut und unbescheiden. Auch gruselte er sich vor Damen, wenn sie zu ihm zum „Kränzchen“ kamen. Nur Herren war er sehr gewogen. Für die hat er sich ausgezogen. |
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Es kreischte eine Leuchtstoffröhre, als man sie anknipste; „isch schwöre, isch bin nich hell, isch bin nur grell, und flacker schrill, weil isch es will. Isch schick euch violette Blitze aus jeder Leuchtstoffröhrenritze! Auch wenn isch euch empfindlich störe isch strahle nich – isch röhre!“. |
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Es war einmal ein Schaukelpferd das hatte keinen Schaukelwert, weil oben drauf kein Sattel saß und innen drin ein Holzwurm fraß. Doch weil die Mähne buschig stolz und seine Herkunft Rosenholz, dachte das Schaukelpferd sogar, dass es was ganz besondres war. |
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Es war einmal ein Kräutertee ein Anhänger ’ner Heilsidee, etwa, dass man mit Herzgespann auch Liebeskummer heilen kann. Doch als voll Sehnsucht er ’nen Sekt mit seinem heißen Dampf beleckt‘, sah er wohl ein, dass dann und wann auch Heilkraut nichts bewirken kann. |
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Es saß einmal ein Liebespaar ganzfest umschlungen an der Bar. Sie machten alles nur zu zweit vor lauter einig Zweisamkeit. Erst nippten sie an einem Sekt, dann haben sie ein Eis geschleckt, dann schlürften sie die gleiche Suppe und nannten „Schätzchen“ sich und „Puppe“. Sie knabberten dann eine „Seele“ und reklamierten Salz, das fehle. Dann waren beide auf dem Klo. (Wenn man verliebt ist, ist das so.) Gemeinsam hab’n sie auch zum Schluss vergessen, dass man zahlen muss. |
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Es tickte eine Eieruhr so vor sich hin: „tick-tack“, ganz stur. „Tick-tack, tick-tack“ ich glaub‘ ich krieg „tick-tack“ – ich halt’s nicht aus! ’ne Mack‘. Und wenn ich schnippel, koche, back‘ immer im Stress, immer zack-zack! Dann sagt mir diese Eieruhr, du brauchst ’ne Kur, du brauchst ’ne Kur! |
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Es war einmal ein Schlüsselloch, in dem ein kleiner Käfer kroch. Der kam aus den Getränkekisten und dachte, sich hier einzunisten. Da drängte sich, dick und gemein, ein Dietrich in das Schloss hinein. Er sei der Retter in der Not – meint er – und drückt den Käfer tot. |
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Es lag einmal ein Spiegelei auf buntem Leipz’ger Allerlei Das Ei war heiß, das -Lei war kalt und beide wären lau schon bald. Da meinte doch so nebenbei das kalte Leipz’ger Allerlei bevor es sich für’s Ei erwärme ging’s lieber kalt in die Gedärme. |
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Es fehlte einem Cocktailglas – bei dem man keinen Eichstrich las, weil der an falscher Stelle saß – beim Einschenken das rechte Maß. Dies Cocktailglas, meist randvoll nass, war schlüpfrig, was man leicht vergaß. Doch hatte man, wenn man’s besaß für läng’re Zeit mit ihm viel Spaß! |
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Es war einer Kartoffelknolle ganz klar, dass sie nicht werden wolle wie ihre Schwestern, die, oh Grausen, verschrumpelt in der Erde hausen, hergebend allen Saft und Kraft einer Kartoffel-Kinderschaft. Sie wollte glatt und knackig bleiben. Da kam der Koch – schnitt sie in Scheiben. |
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Aus Lebkuchen ein Weihnachtsstern mit Zuckerguss und Mandelkern lag unbeachtet auf ‘nem Schrank Und war vor Einsamkeit ganz krank. Da flog ein Mottentier herbei und legte auf ihn Ei um Ei, damit er nicht alleine bliebe – Weihnacht ist doch das Fest der Liebe! |
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Es wär‘ ein Tempotaschentuch so gern die letzte Seit‘ im Buch, in dem der Held mit einem Schuss sein Leben schroff beenden muss. Wie gern würd‘ es dann auf sich nehmen die Tränen, die von Herzen kämen. Doch so sah sich’s voll Widerwillen als Zugabe zu Grippepillen. |
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Es war einmal ein strong>Teddybär war außen weich und innen schwer, weil jemand ihn in Plüsch gehüllt und anschließend mit Blei gefüllt. Der Teddybär – unnötig schwer – fand später keine Freunde mehr, denn wer ihn zärtlich zu sich nahm, so manchen blauen Fleck bekam. |
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Der Abend wurde lang und länger. da sehnte sich der Einzelgänger dass jemand käm‘, und zwar ’ne „Sie“ und schütt‘ ihm Rotwein über’s Knie, ließ‘ Asche fallen auf sein Haupt, tät irgendetwas unerlaubt. Hauptsache nur: es käm‘ ein Weib! Dann spräch‘ er: Weib – bleib mir vom Leib!“ |
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Es sah einmal ein Blumenstrauß schon ziemlich blass und welkig aus. Er roch auch schon ein wenig faul. Jedoch: „einem geschenkten Gaul …“ |
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Es wusste wohl ein Reißverschluss, dass er sich auch mal öffnen muss. Doch, weil ihn Unbewusstes hemmte, war es kein Wunder, dass er klemmte. Und wenn man an ihm zog und zerrte, er zähneknirrschend laut sich wehrte. Ließ man dagegen ihn in Ruh‘, dann ging er weder auf noch zu. |
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Es war befreundet ein Katheter mit einem Fieber-Thermometer . Sie waren sich – ganz ohne Lust – ihrer Verantwortung bewusst. Weil mit intimen Tätigkeiten sie ihren Unterhalt bestreiten, war’n sie nicht nur total verschwiegen, sondern auch streng steril beim Liegen. |
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Es machten sich zwei Schienengleise gemeinsam auf ’ne Lebensreise mit grader Fluchtpunktperspektive, nach der ihr Weg zusammenliefe. Sie glaubten fest den eig’nen Schwüren und wollten sich schon bald berühren. Doch liefen sie von ungefähr bis ewig neb’n einander her. |
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Ein Hemdchen aus dem Schlussverkauf dem fusselte die Naht schon auf. Auch war am Rand das Gelb schon weiß. So hat das Schnäppchen seinen Preis. |